3D Lektion 2 – Erzeugen von Schnitten und Ansichten
Diese Lektion zeigt, wie eine Zeichnung mit 2D Bauteilgeometrie für die Eingabe einer 3D Bewehrung (3D Hybridbewehrung) vorbereitet werden kann. Gleichzeitige Eingabe von herkömmlicher 2D Modellbewehrung ist dabei kein Hindernis.
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3D Modellobjekt – Schnitte /Ansichten Beziehung
Ein globales 3D Bewehrungsobjekt (3D Modellbewehrungs Position) besteht aus den Daten wie Biegeform, Durchmesser, Anzahl Eisen und allen weiteren Daten, welche für die Bestellung und exakte Beschreibung einer Bewehrungsposition erforderlich sind. Zusätzlich enhält eine 3D Modell Bewehrungsposition noch Informationen zur exakten Lage und Verlegung im Bauwerk. Eine 3D Modellbewehrungs Position wird durch die Eingabefunktionen des artifex Bewehrungsprogrammes an einer Stelle im virtuellen Bauwerk erzeugt und dargestellt. Weitere Darstellungen in Schnitten und Ansichten zeigt das artifex Bewehrungsprogramm sofort.
Diese weiteren Darstellungen einer Bewehrungsverlegung müssen nicht mit einer speziellen Funktion “Weitere Darstellungen” erzeugt werden, sondern sie erscheinen automatisch, wenn man Schnitte, Ansichten, Drauf- oder Untersichten durch die 3D Verlegung erzeugt. Ändert man nun solch eine Position z.B. durch Verschieben der Lage im globalen 3D Bereich oder in einem Schnitt oder einer Ansicht, so ändern sich alle Darstellungen dieser Position in allen anderen Schnitten /Ansichten oder auch im globalen Modellelbereich automatisch mit.
Ausgenommen sind Stahlauszüge welche man wie im 2D Modell Modus einfach mit “Darstellen->Auszug” an einer beliebige Stelle in der Zeichnung plaziert.
Die 2D / 3D Hybrid Bewehrung
Um 3D Informationen für einen Bewehrungsplan zu erzeugen muß nicht notwendigerweise ein 3D CAD Modell vorhanden sein.
Artifex Bewehrung hat eine Methode, um auch einem einfachen 2D Plan die notwendigen Informationen für eine 3D Modellbewehrung zuzufügen. Das Verfahren könnte man 2D / 3D Hybrid Bewehrung nennen.
Für eine 3D Modell Bewehrung sind Grundris, Schnitte, Ansichten, Drauf- und Untersichten die Basis für einen 3D Bewehrungsplan. Liegen diese Darstellungen lediglich als 2D Linie vor, kann durch eine spezielle Technik den einzelnen Darstellungen eine 3D Bauteilinformation zugefügt werden.
Voraussetzung ist, dass eine der 2D Darstellungen den Grundriss (Draufsicht) des Bauteils darstellt.
Dies ist ein häufiger Fall. Man hat eine 2D Zeichnung mit Grundrissen und in diesem Plan sind Schnitte /Ansichten gezeichnet.
Die Schnitte /Ansichten sind manuell gezeichnet, oder von einem anderen Programm erzeugt. In diesem Fall sind keinerlei 3D-Information über die Bauteile in der Zeichnung vorhanden, es sind einfach nur “dumme” Linien.
In diesem Fall können virtuelle 3D-Informationen den 2D-Darstellungen zugefügt werden (virtuelle Schnitte). Innerhalb dieser Bereiche wird 3D Bewehrung automatisch an die einzelnen Darstellungen weitergegeben.
Das Bild zeigt eine 3D Bewehrung in einer 2D Zeichnungsgeometrie. Zunächst werden im Grundriss virtuelle 3D Schnitte erstellt und diese den 2D Ansichten / Schnitten zugeordnet. Die Bewehrung wird in einer Ansicht / Schnitt verlegt und danach vom Bewehrungsprogramm sofort automatisch im Grundriss und allen anderen Ansichten / Schnitten in der richtigen Lage dargestellt. In der artifex Datenbank sind alle Darstellungen der gleichen Position miteinander verknüpft, so dass Änderungen an Durchmesser, Form oder anderen technischen Daten sofort bei allen zusammengehörenden Darstellungen gezeigt werden. Erstellt man nachträglich virtuelle 3D Schnitte im Bereich des Bauteils, wird auch in diesen die Bewehrung sofort dargestellt.
Arbeiten mit der 3D Geometrie im Dialog “Schnitte / Ansichten”
Es gibt verschiedene Methoden der Importe von 3D Informationen. Die Verfahren werden in den folgenden Lektionen im Einzelnen erläutert.
Liegen echte 3D-Informationen vor, z.B. als ACDBSECTION aus einer AutoCAD Anwendung wie AutoCAD Architecture oder Schnitte/Ansichten aus BricsCAD BIM oder dem artifex-Gebäudeentwurf, kann ein globales 3D Bewehrungsobjekt erzeugt werden.
Für die Handhabung der unterschiedlichen Arten von 3D Geometrie, welche hier Verwendung finden können, gibt es einen speziellen Dialog. Dieser kann über den artifex – Befehl “Darstellen> Schnitte / Ansichten” geöffnet werden.
Der Dialog öffnet sich komprimiert und kann über 2 Checkboxen erweitert werden. Auf die einzelnen Funktionen wird in den Lektionen eingegangen.
Virtuelle 3D Schnitte
Über einer 2D Geometrie, welche den Grundriss darstellt, ist ein virtueller 3D Schnitt gelegt (untere Darstellung links im Bild). Der hierbei entstehende Raumkubus ersetzt sozusagen das digitale Gebäudemodell. Dieser Schnitt ist der 2D Geometrie, welche die Ansicht zeigt, zugeordnet (obere Darstellung links im Bild). Auf diese Weise werden der puren 2D Geometrie räumliche Informatinen zugefügt. Die 3D Bewehrung wird innerhalb dieser Räume verlegt und holt sich dort die Informationen für die Lage im Raum. Rechts im Bild sind die Raumkuben zu erkennen. So kann auch in einer 2D Zeichnung quasi-räumlich gearbeitet werden. Wird eine Bewehrungsdarstellung innerhalb des Raumkubus verschoben, wird die Verschiebung automatisch in die anderen Raumkuben übertragen. Die Räume aus überlappenden senkrechten und waagrechten Schnittführungen interagieren miteinander.
Die Schnittdefinition ist für alle 3D Bewehrungseingaben gültig und wird bei Geometrien, welche aus 3D Gebäudeschnitten unterstützter CAD Programme importiert werden, automatisch aus deren Geometriedaten erstellt.
Die Schnittdefinition wird immer über dem Grundriss erzeugt und besteht aus folgenden Elementen:
Die Schnittebene. Sie wird über die ersten beiden Einabepunkte erzeugt und als Rechteck mit grünen, durchgezogenen Linien dargestellt. Auf den Linien der Schnittebene sind Rauten angeordnet, welche als Griffe dienen können um mit der entsprechenden Funktion die Abmessungen der Schnittebene später ändern zu können.
Bei der Scnitterstellung ist darauf zu achten, dass die Checkbox “Bezugspunkt eingeben” aktiviert ist. Über das Schaltfeld “Schnitt” wird die Eingabe der Schnittpunkte gestartet.
Über das Schaltfeld kann die Lage der Referenzpunkte geändert werden. Dazu wird dann die gewünschte Umrandungslinie oder deren Raute angewählt.
Die Schnitttiefe. Sie wird über den dritten Eingabepunkt erzeugt und als Kubus mit roten, durchgezogenen Linien dargestellt. Die Raumkuben der Schnittdefinitionen über dem Grundriss können sich überlappen. Alle Bewehrungsstäbe, welche sich in diesen Kuben befinden, werden automatisch in den zugehörigen Ansichten oder Schnitten dargestellt. Die Schnittiefe bestimmt gleichzeitig den die Länge des Bereichs, in dem Bewehrung verlegt wird, die über die Schnittdarstellung eingegeben wird. Mit einer speziellen Eingabe kann dieser Bereich mit anderer Größe festgelegt werden.
Der Schnitt Vorbereich. Dies ist ein Raumkubus der aus der Blickrichtung gesehen vor der Schnittebene liegt. Er wird mit einem weissen, gestrichelten Kubus dargestellt. Bei der Schnitterstellung aus einem Bauteil, welches mit dem artifex-Gebäudeentwurf oder AutoCAD Solids erstellt wurde, können hier die Linien der aus der Blickrichtung ankommenden Bauteile mit dargestellt werden. Ebenso Bewehrung, welche aus dieser Richtung kommend anschliesst.
Vorbereich und obere, sowie untere Schnittebene können über Eingabefelder durch Eingabe von Zahlenwerten geändert werden.
Der Wert “z-Null” wird zum Wert “unten” addiert und kann hilfreich sein, wenn sich die Höhen auf eine andere Höhe als die 0 – Höhe des Gebäudes beziehen.
Mit diesen Einstellungen kann der Schnittkubus an eine skalierte oder gedrehte Schnittdarstellung angepasst werden.
Das Darstellungs Offset. Dies ist ein Bereich, der es ermöglicht, Bewehrung welche nicht zum geschnittenen Bauteil gehört, aber in dessen Nähe liegt, ebenfalls darzustellen. Der Bereich wird mit weissen, gestrichelten Linien dargestellt.
Diese Werte verändern die Grösse des Offsetbereiches.
Über der entsprechenden Schnittdarstellung wird die gleiche Schnittdefinition um 90° in die waagrechte geklappt angeordnet. Zuvor werden 2 Punkte abgefragt, welche als Referenzpunkte für die Zuordnung der Geometrie dienen. Im diesem Fall ist die linke untere Ecke der Grundrissdarstellung mit der linken unteren Ecke der Darstellung des Längsschnittes identisch.
Über das Schaltfeld kann die Lage der Referenzpunkte geändert werden. Dazu muss ebenfalls die Checkbox aktiv sein.
Schnittlinie und Überschrift (Schnitt Name). Mit der Erstellung des Schnittes wird ein Name plus Index für den Schnitt vergeben. Der Name sowie der Indes kann frei bestimmt werden. Hierzu werden die Einträge in den entsprechenden Eingabefeldern verändert. Im Auswahlfeld m linken Ende stehen die Optionen “Keine Beschriftung”, “Nur Schnittlinie”, “Nur Überschrift” und Schnittlinie und Überschrift” zur Verfügung.
Im Abschnitt 2 des Dialogs stehen Einstellungen zu Texthöhe, Farben, Linientypen (L) zur Verfügung. Gleichzeitig kann bestimmt werden, ob die Schnittlinie mit Linien oder einem Pfeil gekennzeichnet wird und ob die Überschrift unterstrichen werden soll.
Einstellungen für die Scnittdarstellung
Einstellungen für die Schnitt-Überschrift
Layerauswahl für Schnittlinie und Überschrift
Navigator für die Schnittdefinitionen
In einem komplexen Plan können eine große Anzahl von Schnittdefinitionen bestehen. Für eine bessere Übersicht aller aller Schnittdefinitonen steht ein Navigator zur Verfügung.
Hier werden alle Schnitt- und Ansichtsdefinitionen aufgeführt und können leicht angesteuert werden.
Der Navigator wird über das Schaltfeld im Abschnitt 2 des Schnitte-Dialogs aufgerufen.
Schnitte / Ansichten erzeugen in einer Zeichnung mit 2D Geometrie
Voraussetzung für die Erstellung virtueller 3D – Schnitte in einem Plan mit 2D Geometrie ist eine Darstellung des Bauteils im Grundriss. Diese dient als Leitlinie für die Zuordnung der Schnitte und Ansichten im 3D Raum.
In der hier gezeigten Zeichnung ist das Rechteck links unten (1) der Grundriss eines einfachen Betonbalkens, das Rechteck darüber (2) zeigt die Vorderansicht (oder den Längsschnitt) dieses Betonbalkens und das Rechteck rechts oben (3) zeigt die Seitenansicht von rechts (oder den Querschnitt) des Betonbalkens. Die 2D Darstellung ist isometrisch gedreht, um zu zeigen, dass es sich um 2D Linien handelt.
Im Film wird die Erstellung eines Längsschnittes und eines Querschnittes über einer 2D Geometrie gezeigt.
Schnitte / Ansichten erzeugen aus einem 3D Gebäudemodell.
Steht eine 3D-Geometrie zur Verfügung, z.B. aus dem artifex Gebäudeentwurf, ACDBSECTION aus einer AutoCAD Anwendung wie AutoCAD Architecture oder Schnitte/Ansichten aus BricsCAD BIM, greift die artifex Bewehrungssoftware auf die 3D-Daten des Modells zu.
Im Beispiel ist ein einfaches Bauteil (Wände und Decke) mit dem artifex Geäudeentwurf erstellt worden. Aus diesem Bauteil werden Schnitte erzeugt, welche Informatinen über Schnittführung und Blickrichtung, sowie Blicktiefe enthalten.
Die 3D Model Bewehrung wird später innerhalb des Bauteils (globales Modell) verlegt und erscheint automatisch in den Schnittdarstellungen.
Schnitte / Ansichten erzeugen aus einem referenzierten 3D Plan mit 3D Bauteilen.
Im Beispiel ist ein Gebäudemodell aus Bricscad BIM als Referenz in die Zeichnung eingefügt. Aus dieser Referenz werden Schnitte erzeugt, welche Informatinen über Schnittführung und Blickrichtung, sowie Blicktiefe enthalten.
Die 3D Model Bewehrung wird später innerhalb des Bauteils (Globales Modell) verlegt und erscheint automatisch in den Schnittdarstellungen.