Lektion 9 – Bewehrung im X-Bereich eingeben
Diese Lektion befasst sich mit der Verlegung von 2D Bewehrungsstäben in einem unregelmäßigen, flächigen Bereich. artifex nennt einen solchen Bereich X-Bereich.
Die Bewehrung kann Stäbe mit 2 variablen Längen enthalten.
In dieser Lektion werden gerade Stäbe mit gegebenenfalls veränderlicher Länge verlegt, das heisst, es wird mit einer variablen Länge gearbeitet.
Alle im Bereich verlegten Bewehrungsstäbe werden zu einer Position zusammengefasst. Jeder Bewehrungsstab kann mit einem Index gekennzeichnet werden.
Für die Gesamtposition kann sowohl in der Zeichnung, als auch über den Arbeitsplatzdrucker eine Liste der Einzellängen ausgegeben werden.
Bitte beachten: Diese Funktion wurde für das Verlegen von Stabstahlpositionen in Flächen wie Decken / Wänden entwickelt.
Die nachträgliche Bearbeitung dieser Verlegedarstellungen ist auf einige Funktionen beschränkt.
Für linear verlaufende Längenänderungen kann die Verlegeform der „VON-BIS“ Bewehrung (eigene Lektion) komfortabler sein.
Der Vorgang wird mit Text und Bildern und einem Video erläutert.
Übungsvorbereitung für die Lektion
Um die in der Lektion gezeigten Schritte durchzuführen ist eine Zeichnung mit der Darstellung einer Wand- oder Deckenansicht hilfreich.
Bewehrung im X-Bereich verlegen
Hier wird die Funktion aufgerufen.
Verlegen – Polygonzug -X- Eisen
Umrandung des Verlegebereichs wählen
Im oberen Teil des Eingabedialogs wird die Umrandung des Bereichs gewählt.
Für die Auswahl der Umrandung stehen 4 Möglichkeiten zur Verfügung:
- Punkte = Auswahl durch Punkteingabe an den Ecken des Bereichs (Rundungen müssen als Polygone eingegeben werden, für einen Bereich mit 6 Eckpunkten sind 6 Punkte einzugeben, danach wird durch Klick mit der rechten Maustaste der Bereich automatisch geschlossen).
- Plinie = Klick auf eine geschlossenen Polylinie.
- Decke = Auswahl einer Decke aus dem artifex-Gebäudeentwurf.
- Raum = Klick in einen Raum des artifex-Gebäudeentwurf.
= Die rechtwinklig zum gezeigten Verlegesymbol liegenden Schalkanten werden versetzt. Positive Zahlen (7) vergrößern den Bereich, negative Zahlen (-4) verkleinern den Bereich.
= Die rechtwinklig zum gezeigten Verlegesymbol liegenden Schalkanten werden versetzt. Positive Zahlen (7) vergrößern den Bereich, negative Zahlen (-4) verkleinern den Bereich.
Umrandungen von Decken / Wandöffnungen wählen
Unterhalb der Auswahl für den Verlegebereich können Umrandungen für Aussparungen gewählt werden.
Für die Handhabung der Auswahl stehen 4 Möglichkeiten zur Verfügung:
- Schieben = Mit dieser Funktion kann eine gewählte Umrandung verschoben werden.
- Löschen = Mit dieser Funktion kann eine gewählte Umrandung gelöscht werden.
- Punkte = Auswahl durch Punkteingabe an den Ecken des Bereichs. (Rundungen müssen als Polygone eingegeben werden, für einen Bereich mit 6 Eckpunkten sind 6 Punkte einzugeben, danach wird durch Klick mit der rechten Maustaste der Bereich automatisch geschlossen).
- Plinie = Klick auf eine geschlossenen Polylinie.
= Um den hier eingetragenen Wert wird die gewählte Umrandung vergrößert (Betondeckung).
So sieht ein gewählter Bereich inklusive Öffnungen aus.
Im Beispiel ist die Bereichsfläche in beiden Richtungen um 4cm verkleinert, was durch eine gelbe durchgezogene Linie angezeigt wird.
Die Öffnungen sind rot markiert, auch hier zeigt eine durchgezogene Linie den Bereich an, der für die Berechnung verwendet wird.
Im Zentrum des Bereichs ist das Verlegesymbol zu erkennen. Die Linie mit den Pfeilen an den Enden zeigt die Richtung an, in der die Bewehrungsstäbe liegen werden.
Dies kann durch eine numerische Eingabe des Verlegewinkels verändert werden (dazu kommen wir später).
Einstellungen zur Berechnung der Bewehrungsstäbe
Für die Berechnung der Stabstahlverlegung können hier noch weitere Einstellungen vorgenommen werden.
= Im Verlegebereich können Bewehrungsstäbe einmal gestoßen werden. Hier wird der Wert für das Mindestmaß der Übergreifung eingegeben.
= Hier wird der Wert für das Mindestmaß der Übergreifung eingegeben. Die Werte für Min und Max können gleich sein.
= Der Wert für die kürzeste Länge eines Bewehrungsstabes, der noch im Bereich verlegt wird.
= Um den hier eingegebenen Betrag werden gestoßene Bewehrungsstäbe seitlich verschoben, um den Stoß sichtbar zu machen.
= Für an schrägen Schalkanten gestaffelte Verlegungen wird hier der Wert festgelegt, ab dem eine neue Stablänge erzeugt wird.
= Ein Rundungswert für die Länge von Bewehrungsstäben, um die Anzahl von Indizees vor allem an Schrägen mit sehr kleinen Winkeln zu minimieren.
(Hier Werte bis max. 3cm. Für größere Sprünge ist der Wert bei „Versatz der Stäbe“ zu verwenden).
Weitere Einstellungen zur Stabstahlverlegung
Im mittleren Teil der Eingabemaske kann die Biegeform durch einen Klickauf das Bild ausgewählt werden. Für Biegeformen mit mehreren Parametern können 2 der Parameter variabel gestaltet werden.
X-Liste = Hier kann aus einem Auswahlmenü der für die erste Liste (den ersten veränderlichen Parameter) der gewünschte Stabparameter ausgewählt werden.
Y-Liste = Hier kann aus einem Auswahlmenü der für die zweite Liste (den zweiten veränderlichen Parameter) der gewünschte Stabparameter ausgewählt werden. Ist kein zweiter veränderliche Stabparameter gewünscht, wird hier der Eintrag „Nein“ belassen.
Die Handhabung der Eingabe mit 2 veränderlichen Parametern ist in einem separaten Kurs erläutert.
Spezielle Einstellungen zur Verlegung der Bewehrungsstäbe
= Bei Bereichsgeometrieen, welche parallel zur Stabrichtung symmertrisch sind (Giebelwand, Regelmäßiges Polygon) wird bei Aktivierung der Funktion
von der Symmertrieache aus nach rechts und links verlegt. Dadurch sind in beiden Hälften der Geometrei gleiche Stablängen, was die Anzahl der Idizees minimiert.
= In der gesamten Zeichnung werden alle X-Positionen mit gleichem Stabdurchmesser mit der gleichen Positionsnummer ausgegeben. Dadurch erhalten alle Stäbe der gleichen Länge den gleichen Index.
Ist das nicht gewünscht, kann durch Aktivierung dieser Einstellung erreicht werden, dass jeder X-Bereich eine eigene Positionsnummer und eigene Indizees erhalten.
Voransichten der Verlegeberechnung und Abschluss der Eingabe
Voransichten wählen, letzte Einstellungen und Übernehmen der Verlegung.
Bewehrung im X-Bereich kann auf 3 Arten verlegt werden.
Vor der Erstellung der Positionen kann eine Voransicht der im Folgenden erläuterten Verlegeformen erstellt werden. Diese Voransicht kann beliebig oft verändert werden (auch in eine andere der oben aufgeführten Verlegeformen).
Erst ein Klick auf das Schaltfeld „Übernehmen“ startet die endgültige Verlegung.
Voransichtstyp:

Als Zusammenfassung aller Bewehrungsstäbe in einer Position mit Vergabe von Indizees und einer Stückliste.
Voransicht mit Verlegewinkel 0 Grad.
Gilt für alle Verlegeformen:
Über die Schaltfelder oder Eingabefelder
kann der Winkel, in dem die Bewehrungsstäbe liegen, verändert werden. Das kann über eine numerische Eingabe im Eingabefeld der Maske geschehen oder durch das Bestimmen des Winkels über 2 Punkte in der Zeichnung. Hierzu ist auf das Schaltfeld
zu klicken. Das Programm fordert dann auf, 2 Punkte für den Winkel einzugeben. In jedem Fall wird der Verlegewinkel durch die Richtung des Verlegesymbols angezeigt.
Der erste Bewehrungsstab der Verlegung liegt immer auf der Linie, welche den Verlegebereich anzeigt. Ist ein Verschieben der Verlegung innerhalb des Bereichs gewünscht, kann dies durch eine numerische Eingabe im Eingabefeld neben
bewirkt werden. Bei Bereichen ohne Durchbrüche kann noch der Anteil der Stabstöße im Schnitt auf 50% oder 33% vorgewählt werden.
Voransicht mit Verlegewinkel 90 Grad und Stoßanteil 50% je Schnitt.
Abschliessen der Verlegung
Das Schaltfeld bewirkt, dass die Verlegung in den Plan und die Stahlliste übernommen wird. Danach sind noch ein Punkt einzugeben, durch den die Verteillinie verlaufen soll (Abstand der Verteillinie von der Verlegung), sowie ein Punkt, an dem der Mittelpunkt des Kreises liegt, in dem die Positionsnummer steht. Die Lage dieser Elemente, sowie die Darstellung und Lage der Indizees und der Stückliste können später noch durch das Editieren der Darstellungsdaten verändert werden.
Abgeschlossener Verlegevorgang mit Verteillinie, Indizees und Stückliste.
Voransichtstyp:

Als Zusammenfassung aller Bewehrungsstäbe in einer Position, jedoch abgestufte Stablängen im Bereich schräger Schalkanten, mit Vergabe von Indizees und einer Stückliste.
Das Vorgehen ist genauso, wie in der ersten Verlegeform beschrieben. Hier ist noch der Wert für
zu berücksichtigen.
Abschliessen der Verlegung
Das Schaltfeld bewirkt, dass die Verlegung in den Plan und die Stahlliste übernommen wird. Danach sind noch ein Punkt einzugeben, durch den die Verteillinie verlaufen soll (Abstand der Verteillinie von der Verlegung), sowie ein Punkt, an dem der Mittelpunkt des Kreises liegt, in dem die Positionsnummer steht. Die Lage dieser Elemente, sowie die Darstellung und Lage der Indizees und der Stückliste können später noch durch das Editieren der Darstellungsdaten verändert werden.
Abgeschlossener Verlegevorgang mit Verteillinie, Indizees und Stückliste.
Zu Beachten sind die Abtreppungen der Bewehrungsstäbe und die dadurch kompacktere Stückliste.
Voransichtstyp:

Alle Bewehrungsstäbe mit gleicher Länge werden zu einer Position zusammengefasst, an schrägen Schalkanten können Stablängen abgestuft werden.
Das Vorgehen ist genauso, wie in der ersten Verlegeform beschrieben.
Die Voransicht zeigt jede errechnete Zusammenfassung in einer anderen Farbe an. Hier ist noch der Wert für
zu berücksichtigen.
Abschliessen der Verlegung
Das Schaltfeld bewirkt, dass die Verlegung in den Plan und die Stahlliste übernommen wird. Jeder Bereich ist zu einer eigenen Position mit eigener Positionsnummer zusammengefasst. Die Lage von Verteillinien und Positionsnummern können später noch durch das Editieren der Darstellungsdaten verändert werden. Die Positionen erscheinen in der Stahlliste wie jede andere lineare Stabstahlposition.
Abgeschlossener Verlegevorgang mit Verteillinien und Positionsnummern.
Zu Beachten sind die Abtreppungen der Bewehrungsstäbe entsprechend den Voreinstellungen. Die Positionen erscheinen in der Stahlliste wie jede andere lineare Stabstahlposition.